Wenn Wissenschaftler_innen von Hochschulen aus Australien, Irland, Indien und Deutschland, eine Richterin des Bundesverfassungsgerichtes, eine UN-Sonderberichterstatterin, die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung und der Sekretär des UN-Fachausschusses zur UN-Behindertenrechtskonvention an einem Nachmittag gemeinsam referieren, dann kann das eigentlich nur an der EvH RWL stattgefunden haben. Für Prof. Dr. Theresia Degener, Leiterin von BODYS, dem Bochumer Zentrum für Disability Studies, wurde deshalb ein Traum an diesem 14. Januar 2016 wahr.

Das Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) fordert die Bundesregierung auf, die menschenrechtswidrigen Wahlrechtsausschlüsse von knapp 85 000 Menschen mit Behinderungen in Deutschland im Bundes- und Europawahlgesetz ersatzlos abzuschaffen.

BODYS, die neue Forschungseinrichtung der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL), ist mit einem Festakt inklusive Dichterlesung am 1. Dezember 2015 in der vollbesetzten Aula eröffnet worden. "Das neue Institut wird ein Meilenstein für die Entwicklung der Forschung an der Hochschule sein", betonte Rektor Prof. Dr. Gerhard K. Schäfer in seiner Begrüßung. Weiteres Ziel, so Schäfer, sei die Förderung behinderter Nachwuchswissenschaftler_innen, denn in der Vergangenheit seien behinderte Menschen allzuoft nur Objekte und nicht Subjekte der Forschung gewesen.