Prinzipien der Forschung bei BODYS

Die Forschung von BODYS orientiert sich an sechs Leitprinzipien:

  • Multi- / Interdisziplinarität
  • Transdisziplinarität
  • Partizipation
  • Barrierefreiheit / angemessene Vorkehrungen
  • Intersektionalität
  • Internationalität


Disability Studies als Lehr- und Forschungsgebiet sind zunächst multi- und interdisziplinär angelegt. Ansatzpunkt ist die Kritik an den traditionellen Behinderungswissenschaften, die versuchen, den breit angelegten Komplex „Behinderung“ wissenschaftlich zu fassen, dabei jedoch individualisierend und defizitorientiert vorgehen.

Der transdisziplinäre Ansatz, der den multi- und interdisziplinären Ansatz notwendigerweise ergänzt, ist durch die starke Anwendungsorientierung der Forschung an der EvH RWL gegeben, etwa in der Kooperation mit maßgeblichen Akteur_innen der Zivilgesellschaft oder der Sozialwirtschaft.

Ein zentrales Anliegen von BODYS ist die partizipative Forschung und dabei auch die Erarbeitung von ethischen Standards und Qualitätsstandards für partizipative Forschung. Partizipative Forschung bedeutet den Einbezug von Menschen mit Behinderungen bereits bei der Auswahl der Forschungsfragestellung, des Designs und der Durchführung.

Partizipative Forschung bedeutet auch, dass sie barrierefrei bzw. mit dem Angebot angemessener Vorkehrungen erfolgen muss.

Die Beachtung intersektionaler Fragen findet ebenfalls Beachtung bei BODYS: Klasse (Klassismus), Geschlecht (Sexismus), „Rasse“ (Rassismus) und Körper (Ableismus) sind hier die zentralen Strukturkategorien.

Die Forschung bei BODYS ist international ausgerichtet: Zusammenarbeit gibt es gegenwärtig mit Partnerhochschulen aus Irland, den Niederlanden, Großbritannien, Island, Portugal, Australien, Indien und Südafrika. Ein menschenrechtsorientiertes Forschungsnetzwerk "Disability Human Rights Research Network" (DHRRN) wurde 2016 gegründet.