Zugang zum Recht für behinderte Frauen und Mädchen - Programm

Hintergrund:

Behinderte Frauen und Mädchen sind auch beim Zugang zum Recht mehrfach diskriminiert. Wenn sie Gewalt erfahren haben oder sonst in ihren Rechten verletzt wurden, finden sie oft keinen Rechtsschutz. Die Gründe sind vielfältig. Es fehlt oft das Wissen darum, welche Rechte sie haben, wo diese Rechte eingeklagt werden können. Ihnen wird nicht geglaubt oder der Weg zur Polizei, zum Gericht oder zur Behörde ist nicht barrierefrei.

Die UN- Behindertenrechtskonvention erwähnt die Benachteiligung von behinderten Frauen und Mädchen in einem eigenen Abschnitt. Behinderte Frauen führen aber bisher kaum Prozesse, in denen sie von Anwältinnen und Selbstvertretungsorganisationen der Frauen- und/oder Behindertenbewegung unterstützt werden, um Recht zu erhalten und die Rahmenbedingungen für Frauen mit Behinderung zu verbessern. Das Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) hat deshalb angefangen, solche „strategischen Prozessführungen“ zu unterstützen. Der Fall Sonja M. ist einer davon. Es geht um eine behinderte Frau, die in einer Werkstatt für behinderte Menschen sexuell belästigt wurde und sich nun juristisch wehrt.

Ausgehend von diesem Beispiel veranstalten das Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW und BODYS diese Tagung. Es wird diskutiert, was behinderte Frauen und Mädchen brauchen, um Zugang zum Recht zu bekommen.

Programm:

Teil 1

14:00 Begrüßung

Prof. Dr. Helge Thiemann, Evangelische Hochschule RWL
Prof. Dr. Kathrin Römisch, Evangelische Hochschule RWL/BODYS

14:20 Recht haben und Recht bekommen sind zwei verschiedene Paar Schuhe

Prof. Dr. Theresia Degener & Karoline Riegel, Evangelische Hochschule RWL / BODYS

14:50 Pause

15:00 Unser Recht auf Gerechtigkeit! Darum sollen behinderte Frauen ihre Rechte einfordern

Dr. Monika Rosenbaum, NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW

15:20 Wir sind stark und stärken andere! Das können wir gegen Gewalt in der Werkstatt tun!

Sabrina Budde, Frauenbeauftragte in der WfbM Brilon

15:40 Wenn ihr Gewalt erlebt habt: Wir stärken euch den Rücken. Euer Recht auf „Psychosoziale Prozessbegleitung“

Jenni Stille, Beratungsstelle Mädchenhaus Bielefeld e.V.

16:00 Pause (ACHTUNG: Hier endet die Leichte Sprache-Übersetzung.)

Teil 2

16:30 Diskussion über die nötigen Veränderungen

Prof. Dr. Kathrin Römisch, Evangelische Hochschule RWL/BODYS
Ceyda Keskin, Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe
Prof. Dr. Julia Zinsmeister, Technische Hochschule Köln
Renate Janßen, Fachstelle Interkulturelle Mädchenarbeit, LAG Autonome Mädchenhäuser
Claudia Seipelt-Holtmann, Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW

Moderation: Dr. Monika Rosenbaum, NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW

17:30 Danksagung und Verabschiedung

Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen